11.12.2024 • Reisen

Auszeit vor dem Ernst des Lebens

Nur noch wenige Wochen bis zum ersten Semester auf der Universität. Für die siebzehnjährige Claire, begeisterte Jägerin und auf einer abgelegenen Ranch in Texas zu Hause, beginnt dann ein völlig neuer Lebensabschnitt. Bevor die Jahre des Lernens in der Stadt beginnen, überraschte ihre Mutter Romy sie deshalb mit einem ganz besonderen Abenteuer in Namibia.
Text und Fotos: Gunther Stoschek
Nach zwei langen Flügen war für Claire lediglich das angenehm warme Klima bei der Ankunft am Flughafen Windhoek keine große Überraschung. Schließlich kommen die durchschnittlichen Temperaturen in weiten Teilen Texas‘ denen in Namibia sehr nahe. Dafür stieg Claires Spannung während der etwa zweistündigen Autofahrt zur Sney Rivier Lodge umso mehr. Denn obwohl es auch hinsichtlich der landschaftlichen An­mutung Namibias durch­­aus gewisse Parallelen zu Texas gibt, war das un­verwechselbare Flair Afrikas bald schon deutlich zu spüren.

 „Namibia ist schon eine andere Welt.
Hier auf der Lodge fühlt man sich aber vom ersten Augenblick an wie zu Hause.“

 Je weiter die Fahrt ins Hinterland ging, desto häufiger kam auch Wild in Anblick. Glücklicherweise hatte es in dieser Region kurz zuvor noch aus­giebig geregnet, so dass überall frisches Grün aus den kargen Böden spross. Von allen Wildtieren aber waren es vor allem Paviane, die sich bevorzugt in unmittelbarer Straßennähe aufhielten. Claires Begeisterung jedenfalls wuchs mit jedem Kilometer. Die Ankunft auf der Lodge selbst sorgte dann sogar für noch mehr Staunen. Der von unzähligen Büschen und Bäumen umgebene, ausgesprochen liebevoll gestaltete Eingangsbereich des schilfbedeckten Hauptgebäudes ist näm­­lich erst dann zu erkennen, wenn das Fahrzeug wenige Meter davor hält.
Dann aber wird jedem Gast sofort bewusst, wie einzigartig harmonisch sich das Haus in die Landschaft einfügt. Natur­näher hätte man die Sney Rivier Lodge wohl kaum gestalten können. Noch bevor die beiden Gäste aus Texas so richtig begreifen konnten, in welch traumhaftem Refugium sie hier „gelandet“ waren, bereitete ihnen das aufmerksame Personal mit verschiedenen Erfrischungen einen freundlichen Empfang. Beim anschließenden Rundgang durch die hell und offen gehaltenen Räumlichkeiten zeigten sich Claire und Romy von der allgegenwärtigen, schlichten Eleganz sichtlich beeindruckt. Es ist in der Tat bemerkenswert, was hier mitten im Busch fast ohne Be­einträchtigung der Natur geschaffen wurde. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass man sich mit jedem Tag, den man hier verbringen darf, mehr nach einem baldigen Wiederkommen sehnt.
Selbst wer nicht auf die Jagd gehen möchte, wird auf Sney Rivier voll auf seine Kosten kommen. Vorausgesetzt, man liebt die Ruhe und kann auf einen Fernseher verzichten. Die schönste „Fernsicht“ hat ohnehin jeder Gast von der Terrasse seines Chalets oder selbst vom Bett im Inneren aus.
Für Claire, als zwar noch sehr junge, aber bereits recht erfahrene Jägerin, stand natürlich auch die Jagd auf dem Programm. Jagdführer Basie‘s Blicke waren anfangs etwas skeptisch. Seine langjährige Erfahrung mit Jagdgästen ließ ihn wohl daran zweifeln, ob Claire die erwartungsgemäß nicht immer einfachen Schüsse bewältigen könnte. Etwas später dann, auf dem Schieß­stand beim obligatorischen Probe­schießen, konnte Claire Basie‘s Vorurteil aber innerhalb weniger Minuten aus­räumen.
In Texas, insbesondere auf den großen Ranches, lernt man eben schon in jungen Jahren den routinierten und vor allem erstaunlich auf Sicherheit bedachten Umgang mit Schusswaffen. Kein Wunder also, dass Claire mit jeweils nur einem einzigen Schuss einige Stücke Wild erlegen konnte. Basie war von da an nur noch begeistert.
Auf einer benachbarten Farm, die von der Sney Rivier Lodge mit verwaltet wird, finden reitsportbegeisterte Gäste traumhafte Bedingungen, um unter professioneller Führung ausgedehnte Reittouren durch die bergige Buschlandschaft zu unternehmen. Für Claire als semi-professionelle Rodeo-Reiterin natürlich ein Muss. Wir dagegen verzichteten lieber darauf, uns in dieser Disziplin als Greenhorns zu outen. Außerdem hätten wir die beiden Profis auf ihrem traumhaften Ausritt in die Berge doch wohl eher aufgehalten.
Mehr als genügend Zeitvertreib bot uns dann ein ganz besonderes Wesen mit leider unaussprechlichem Namen: ein etwa ein Jahr altes Erdmännchen-Weibchen, dass der Farmerfamilie vor einiger Zeit zugelaufen war. Heute ist es inmitten eines ganzen Jagd- und Wachhunderudels die absolute Chefin und weist sogar den bisherigen Leithund bei jeder Gelegenheit in seine Schranken. Dass es auch nachts auf der Veranda inmitten der Hunde schläft, ist da kein Wunder.
Für Claire, Romy und die anderen Gäste verging diese eine Woche natürlich viel zu schnell. Eines haben sich aber alle ganz fest vorgenommen: Wir kommen ganz bestimmt zurück, und das so bald wie möglich!
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